Dir schwebt schon lange eine Business Idee durch den Kopf? Oder aber du würdest dich gerne selbständig machen oder ein Startup gründen, bist dir aber einfach nicht sicher, ob das funktionieren würde? Häufig bekommst du in diesem Fall den Rat, einen Businessplan zu schreiben. Das kann dir möglicherweise helfen. Oder du probierst stattdessen eine andere Methode aus.
Was ist überhaupt ein Businessplan?
Ein Businessplan ist ein Dokument, in dem eine Geschäftsidee ausführlich vorgestellt und analysiert wird. Häufig wird der Businessplan von Gründern geschrieben, die darin ihre eigene Idee behandeln. Es soll Gründer geben, die jahrelang an ihrem Businessplan gefeilt haben!
Zu einem Businessplan gehören verschiedene Kapitel, in denen die unterschiedlichen Aspekte einer Gründung behandelt werden. Zu Beginn werden beispielsweise die Idee genauer vorgestellt und mögliche Alleinstellungsmerkmale herausgearbeitet. Darauf aufbauend werden potentielle Kundengruppen analysiert und das Markt- und Absatzpotential berechnet. Im Anschluss kann im Finanzkapitel ausführlich gezeigt werden, welcher Umsatz und welche Kosten auf das Unternehmen zukommen und ob die Idee überhaupt Gewinn abwerfen würde. Auch eine Vorstellung des Gründerteams gehört in einen Businessplan.
Eigentlich ist so ein Plan also keine schlechte Sache. Du kannst damit die Gedanken in deinem Kopf in eine vernünftige Struktur und deine Konzepte auf Papier bringen. Dagegen ist auch gar nichts einzuwenden.
Trotzdem brauchst du keinen Businessplan, um erfolgreich gründen zu können.
Warum ein Businessplan nicht der heilige Gral des Gründens ist
Jetzt hast du also in wochen- oder monatelanger Arbeit einen Businessplan geschrieben. Dein Produkt hast du bis ins letzte Detail geplant und den Umsatz des Unternehmens für hundert Jahre im Voraus prognostiziert. Bist du damit aber auch nur einen Schritt näher an die tatsächliche Gründung gekommen?
Na gut, vielleicht. Schließlich kann es nie schaden, einen Plan zu haben. Der Punkt ist aber, dass viele Gründer und Selbstständige unglaublich viel Arbeit und Aufwand in den Businessplan stecken und über viele Seiten jedes noch so kleine Detail beschreiben. Das Problem an der Sache: Die Realität wird sich nicht an diesen Plan halten.
Sobald du also deinen Businessplan aus der Hand legst und tatsächlich mit der Umsetzung beginnst, werden sich die Dinge anders als geplant entwickeln. Das wird dir jeder Gründer bestätigen! Auf einmal tauchen viele Fragen auf, die du vorher gar nicht bedacht hast. Manch ein Problem, welches du im Plan ausführlich behandelt hast, löst sich hingegen auf einmal in Luft auf.
Auch dein Produkt wird bei deinen Kunden vielleicht nicht so ankommen, wie du es dir vorgestellt hast. Im besten Fall ist die Nachfrage riesig und du kannst sie gar nicht bedienen. Im schlechtesten Fall ist niemand bereit, für dein Angebot Geld zu bezahlen.
Das bedeutet also: Ein Businessplan kann die Entwicklung deiner Idee und deines Startups nur sehr begrenzt vorhersagen!
Businessplan vs. Realität
In der täglichen Arbeit in einem Startup hältst du dich nicht an die Voraussagen in deinem Businessplan. Stattdessen kämpfst du darum, dein Produkt in einen marktreifen Zustand zu bekommen, die ersten Kunden zu gewinnen und ganz einfach Geld zu verdienen. In dem Moment sind dir langfristige Prognosen auf dem Papier egal.
Deine Pläne ändern sich jeden Tag, weil sich auf einmal neue Chancen ergeben, die du nutzen willst. Oder weil du dringende Probleme lösen musst. Und sehr wahrscheinlich musst du dein Angebot und dein Produkt auch immer wieder an die Wünsche und Bedürfnisse deiner Kunden anpassen.
Dein Startup wird sich also kontinuierlich verändern und weiterentwickeln. Und schon nach kurzer Zeit hat die Entwicklung in der Realität wahrscheinlich nicht mehr allzu viel mit den Angaben im Businessplan zu tun.
Ohne Businessplan erfolgreich sein
Um erfolgreich zu sein, brauchst du keinen Businessplan. Stattdessen kommt es darauf an, deine Ideen tatsächlich in die Tat umzusetzen. Und dafür musst du ein Produkt oder eine Dienstleistung an den Start bringen und diese verkaufen. Halt dich also nicht zu lange mit theoretischen Überlegungen auf, sondern beginne stattdessen direkt mit der praktischen Umsetzung. Nur so kannst du herausfinden, ob es überhaupt eine Nachfrage nach deinem Angebot gibt.
Nur die praktische Umsetzung bringt dich deinem Ziel näher, ein erfolgreiches Business zu starten. Am besten nimmst du dir vor, jeden Tag in der Praxis an deiner Idee oder deinem Startup zu arbeiten. Auch wenn es immer nur ein paar Minuten sind: So machst du kontinuierlich kleine Fortschritte. Und nebenher solltest du natürlich auch etwas in die Zukunft planen. Das muss aber nicht in einer so umfangreichen Form passieren wie bei einem Businessplan.
Wann ein Businessplan sinnvoll ist
Es gibt einige Gelegenheiten, in denen es absolut sinnvoll ist, einen Businessplan zu schreiben. Bei vielen staatlichen Förderprogrammen musst du als Gründer beispielsweise eine genaue Dokumentation deiner Geschäftsidee einreichen, wenn du gefördert werden möchtest. Hier wird häufig ein Businessplan verlangt. Auch eine Bank kann darauf bestehen, bevor sie dir einen Kredit einräumt.
Auch bei komplexeren Geschäftsmodellen oder zur Vorstellung bei möglichen Partnern kann ein solcher Plan absolut sinnvoll sein. Mach nur nicht den Fehler, über die Arbeit am Businessplan dein eigentliches Business zu vernachlässigen. Das beste Konzept nützt dir nichts, wenn es nur auf dem Papier existiert.
Wenn du noch ganz am Anfang stehst, dann nimm dir einfach ein Blatt Papier und notier dir darauf kurz und knapp deine Idee. Und dann machst du dich daran, sie in die Tat umzusetzen, Schritt für Schritt. Das ist die ganze Kunst, ein Business zu gründen.
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