Das Berliner Startup Pro Booking ist angetreten, die Organisation von Terminen und Kunden für Fitnessdienstleister zu vereinfachen. Einen Plan zur Monetarisierung gibt es auch schon.
Wer sich selbstständig macht, tut dies oft aus einer großen Leidenschaft heraus. Darin unterscheiden sich die meisten Programmierer, die für ihre Kunden auf Freelancer-Basis neue Software erstellen, nicht von freien Journalisten, die ihre Stories an Zeitungen und News-Portale weiterverkaufen. Auch wer sich als Fitness-Coach oder Trainer in Eigenregie einen Kundenstamm aufbaut, wird die meiste Zeit des Tages selbst in Sportklamotten anzutreffen sein.
Mit der Selbstständigkeit kommt aber auch die Bürokratie. Und die hat meistens wenig mit Leidenschaft zu tun. Hier setzt Pro Booking an und möchte den täglichen Organisationsaufwand für Fitness-Coaches reduzieren. Diese können in der App die Absprachen und Termine mit ihren Kunden koordinieren, ganz egal, ob sie Yoga-Kurse, Golf-Training oder aber eine Vorbereitung auf den Iron Man anbieten.
Die Funktionen von Pro Booking
Pro Booking kommt als App für iOS und Android. Hinter einer schick anzusehenden Benutzeroberfläche verbirgt sich eine Reihe von Funktionen. Innerhalb der App kann ein Coach verschiedene Zeiten definieren, an denen er ein Training anbietet. Seine Kunden können dann einfach sehen, welche Termine verfügbar sind und zu dieser Zeit buchen. Die unkoordinierte Absprache per Mail oder Telefon entfällt also und als Trainer hat man alle anstehenden Termine immer im Blick. Sollte sich die Planung des Kunden ändern, kann er einen neuen Termin ganz einfach selbst festlegen, in dem er ein anderes freies Datum auswählt. In Pro Booking erstellte Termine können automatisch mit anderen Kalendern wie Outlook oder Google Kalender synchronisiert werden.
Auch die Kommunikation zwischen dem Coach und seinen Kunden möchte Pro Booking verbessern. Für einen bestimmten Termin können schnell und einfach Push-Nachrichten an alle Teilnehmer geschickt werden. Das ist zum Beispiel bei einer Verspätung des Trainers sehr hilfreich.
So will Pro Booking Geld verdienen
Monetarisiert werden soll die App mit einem einfachen Freemium-Modell. Die bisher vorhandenen Basisfunktionen sollen dabei auch weiterhin für alle Kunden kostenlos verfügbar sein. Einige der zukünftig angedachten Features sollen aber kostenpflichtig werden, zum Beispiel die Abwicklung von Zahlungen über Pro Booking. Das kann natürlich nur über eine ausreichend große Kundenbasis gelingen.
Der Fitnessmarkt – Die richtige Wahl?
Der Markt für persönliche und individuelle Fitnessberatung ist in Deutschland auf dem Vormarsch. Immer mehr Menschen investieren in einen Personal Coach und ziehen ein auf sie abgestimmtes Training dem normalen Besuch im Fitnessstudio vor. Außerdem ist klar, dass in diesem Markt viel Geld umgesetzt wird, denn einen persönlichen Trainer muss man sich auch leisten können. Die Zahl an Personal und Fitness Coaches nimmt ebenfalls immer weiter zu. Hier hat Pro Booking also alles richtig gemacht.
Dabei wird es für den Erfolg in der Zukunft auch entscheidend sein, sich tatsächlich als die eine Organisationsplattform für Fitnessdienstleister etablieren zu können. Ohne dieses entsprechende Branding kann es schwer werden, gegen die Konkurrenz anzukommen. Hier sind bereits umfangreiche Programme auf dem Markt, die beispielsweise die Terminfindung für Freelancer und andere Dienstleister koordinieren.
Der Status Quo bei Pro Booking
Pro Booking steht noch ganz am Anfang. Das wird zum Beispiel durch die aktuell geringe Zahl an Fans bei Facebook und Followern bei Twitter deutlich. Auch die Download-Zahlen in den App-Stores sprechen eine deutliche Sprache. Die Webseite des Startups macht aber schon einen sehr professionellen Eindruck.
Es muss Pro Booking jetzt in erster Linie darum gehen, viele Nutzer an Land zu ziehen. Hier könnte ein Investor hilfreich sein. Der Funktionsumfang der App scheint momentan noch etwas zu gering, um andere Kalender- oder Terminfindungsprogramme ersetzen zu können. Dadurch kann es schwer werden, neue Nutzer vom Sinn einer weiteren App überzeugen zu können. Das soll sich aber in Zukunft ändern, wenn Pro Booking mit neuen Funktionen aufwarten möchte.
Ein weiteres Hindernis wird allerdings weiterhin bestehen: Um Pro Booking wirklich effektiv nutzen zu können, müssen neben dem Coach auch alle seine Schüler die App herunterladen, beziehungsweise das Tool nutzen. Das macht es natürlich komplizierter, die App am Markt zu etablieren.
Pro Booking bald mit starkem Wachstum?
Es wird interessant sein, die Entwicklung von Pro Booking in der nahen Zukunft zu verfolgen. Das Gründerteam hat es mit seiner Idee bis hin zu einem marktfähigen Produkt geschafft. Jetzt geht es darum, die Werbetrommel zu rühren, das Feedback der Nutzer ernst zu nehmen und darauf aufbauend Pro Booking schnell um neue Features zu ergänzen. Unterweges kann man dann auch gleich Ausschau nach einem Investor halten.