Hotels zu buchen ist durch das Internet wesentlich einfacher geworden. Während du dich früher entweder auf dein Reisebüro verlassen oder aber selbst die einzelnen Hotels an deinem Reiseziel abtelefoniert hast, kannst du heute online buchen.
Ok, so einfach ist es in den meisten Fällen doch nicht. Da gibt es eine Hotel-Buchungsseite und dann noch eine und noch eine. Und jede sucht dir verschiedene Hotels zu verschiedenen Preisen zusammen. Und dann gibt es noch die Meta-Suchmaschinen, die eine Vielzahl von anderen Buchungsseiten durchsuchen und dir die einzelnen Preise zum Vergleich anbieten. Und dann gibt es die Meta-Meta-Suchmaschinen… – Du verstehst das Problem.
Wenn es jetzt nicht schon schwer genug wäre, den günstigsten Preis für ein bestimmtes Hotel zu finden, bekommt die Sache noch einen weiteren Haken: Hotels verändern ständig ihre Preise. Statistisch gesehen geschieht dies sehr häufig nachdem die meisten Gäste schon gebucht haben. Wie findest du also das günstigste Hotel zum günstigsten Zeitpunkt? Fast unmöglich.
Die Idee zu TripRebel
Aber nur fast, denn hier kommt TripRebel ins Spiel. Einer der Gründer des Hamburger Startups ist Carlos Borges. Vor ein paar Jahren wollte Carlos für sich und eine Gruppe von Freunden ein passendes Hotel buchen. Carlos hatte eine Menge Bekannte aus Deutschland in seine Heimat Brasilien eingeladen. Nach einer langwierigen Suche konnte er dann endlich eine passende Unterkunft buchen. Die Freude darüber sollte aber nicht lange anhalten: Nach abgeschlossener Buchung senkte das Hotel nämlich seine Preise für den Zeitraum, an dem auch Carlos mit seinen Freunden dort übernachten wollte. Dumm gelaufen also.
Bei der Reise war auch Gernot Supp dabei, der später gemeinsam mit Carlos TripRebel gründen sollte. Noch während des Urlaubs in Brasilien diskutierten die beiden bei dem einen oder anderen Bier darüber, warum das Buchen von Hotels in Zeiten des Internets Stunden dauert. Geht das nicht auch einfacher? Dieses Ereignis legte den Grundstein für die Idee zu TripRebel. Könnte man Hotelbuchungen nicht einfacher gestalten? Was wäre zum Beispiel, wenn Kunden für ihre Unterkunft immer den besten Preis bekämen, auch wenn dieser erst nach ihrer Buchung verfügbar wird?
Das Geschäftsmodell von TripRebel
Genau dafür ist TripRebel da. Die Webseite erinnert dabei auf den ersten Blick sehr stark an Airbnb. Allerdings suchst du hier nicht nach privaten Unterkünften, sondern nach Hotelzimmern und kannst diese auch gleich über die Plattform buchen. Damit geht die Arbeit von TripRebel aber erst los.
Nach deiner Buchung wird das Internet nämlich weiter nach passenden Angeboten zu deinem Trip gescannt. Sollte es dein gewünschtes Zimmer dann auf einmal günstiger geben, storniert TripRebel deine alte Buchung und wechselt automatisch zum neuen Preis. So hast du auch die Chance auf ein kostenloses Upgrade deines Zimmers. Möglicherweise gibt es in der Stadt, in der dein gebuchtes Hotel liegt, auch auf einmal günstigere Zimmer in einer anderen Unterkunft. Dann fragt TripRebel bei dir nach, ob du das Hotel wechseln möchtest.
Das ist möglich, da du über TripRebel Hotelzimmer immer in stornierbaren Tarifen bekommst. Deine Buchung kannst du also ganz einfach rückgängig machen. Genau das wird für dich bei einem günstigeren Angebot automatisch erledigt. Der Preisvorteil wird dann vollständig an dich weitergegeben.
TripRebel ist eine Hotelsuchmaschine und bekommt eine Provision von den Anbietern der Hotelzimmer, wenn eine Buchung durchgeführt wird. Dadurch kann das Startup Geld verdienen und dir trotzdem den günstigsten Preis am Markt zukommen lassen. Egal, wann er verfügbar wird. Viele Hotels dürften darüber aber nicht glücklich sein.
Das Team von TripRebel
Gegründet wurde das Startup gemeinsam von Carlos und Gernot. Carlos hat zuvor auch im Tourismusbereich an einer brasilianischen Hochschule studiert, bevor er in Deutschland noch einen Marketing-Master obendrauf setzte. Außerdem verfügt er über mehrjährige Erfahrung im Marketing eines großen Konzerns.
Gernot ist Biologe und hat außerdem im Bereich Neurowissenschaften promoviert. Eine passende Kombination also, um ein Reise-Startup zu gründen. Die beiden haben ein Team aufgebaut, welches kontinuierlich an der Weiterentwicklung des Konzepts arbeitet.
Die ersten Erfolge von TripRebel
Auch wenn Hotels von der Idee des Startups auf den ersten Blick wahrscheinlich nicht begeistert sind, konnte man bereits Hotelanbieter als Partner gewinnen. Schließlich sind diese bestrebt, ihre Zimmer optimal auszulasten.
Auch einige Investoren wurden bereits überzeugt, so zum Beispiel den ProSiebenSat.1 Accelerator. Im Jahr 2015 erhielt TripRebel den Preis als „Best European Startup“ von der Europäischen Union. Anfang 2016 hat man weiteres Kapital per Crowdinvesting eingesammelt. Die Expansion in ausländische Märkte ist ebenfalls angelaufen. Die größte Usergruppe stammt aktuell aus den USA. Mehr als jeder zweite TripRebel-User kommt von dort.
Eines der wichtigsten Ziele für das Jahr 2016 ist der Ausbau des Angebots an Hotels. Während man zu Beginn des Jahres 200.000 unterschiedliche Unterkünfte anbieten konnte, sollen es in ein paar Monaten schon 500.000 Hotels sein. Damit soll es dann auch gelingen, profitabel zu werden.
Wie sieht es mit der Konkurrenz aus? Die normalen Buchungsportale zählen nicht dazu. Bis vor Kurzem konntest du dir bei diesen zwar noch sicher sein, dass du den günstigsten Preis für ein bestimmtes Zimmer bekommst. Nach einem aktuellen Gerichtsurteil ist diese sogenannte „Bestpreis“-Garantie aber nicht mehr zulässig. Außerdem konnte dir auch früher kein Portal den besten Preis für die Zukunft bieten. In dieser Hinsicht ist TripRebel tatsächlich einzigartig.
Wie geht es weiter mit TripRebel?
Einen guten Start hat TripRebel also hingelegt. Jetzt wird es darum gehen, möglichst schnell zu wachsen und das eigene Angebot weiter zu verbessern. Die Hotelbranche ist noch skeptisch gegenüber dem Startup. Hier sollte man versuchen, das Hotelgewerbe als Partner gewinnen zu können. Vor allem aber verfügt das Startup über ein revolutionäres Geschäftsmodell, welches den Reisemarkt ähnlich beeinflussen könnte wie Airbnb.
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