Warum immer alles kaufen, wenn man es auch mieten kann? Kindoo wendet dieses Konzept auf Kindermode an, schließlich wachsen gerade kleinere Kinder extrem schnell aus ihren Sachen heraus. Aber lässt sich damit ein dauerhaft profitables Geschäftsmodell aufbauen?
In letzter Zeit haben sich eine ganze Reihe von Startups der Idee „mieten statt kaufen“ zugewandt. Und da sich die Wünsche und Bedürfnisse von Kindern besonders schnell ändern, gibt es auch in diesem Bereich entsprechende Geschäftsideen. So kannst du beispielsweise Spielzeug bei „Meine Spielzeugkiste“ mieten. In der Höhle der Löwen kam das Konzept extrem gut an.
Gerade kleine Kinder stellen ihre Eltern aber vor ganz andere Probleme: Sie wachsen einfach unglaublich schnell. Gefühlt muss dann jede Woche ein neues Paar Schuhe oder eine neue Jacke gekauft werden. Und selbst wenn man die Sachen gebraucht kauft oder von Freunden oder Bekannten bekommt: Am Ende liegen bergeweise Klamotten zuhause rum, die keiner mehr benötigt.
Genau hier setzt die die Idee von Kindoo an: Kindermode einfach mieten.
Das Geschäftsmodell von Kindoo
Eine einfache Idee, auf die aber wahrscheinlich viele Eltern lange gewartet haben. Kindoo hat sich auf Kleinkinder bis zum zweiten Geburtstag spezialisiert. Nach der Anmeldung auf der Seite kannst du direkt mit der Auswahl von Kleidungsstücken beginnen. Dabei gibt es neben Stramplern und Bodies ein breites Angebot aller notwendigen Klamotten.
Neben den Sachen für jeden Tag findet sich auch Tauf- und Festtagsmode und sogar eine eigene Kategorie für Trachten. Mama und Papa können sich hier also richtig austoben. Gemietet werden die Sachen zunächst für vier Wochen. Sie können aber ohne Probleme auch länger behalten werden. Das wird dann tagesgenau abgerechnet.
Wenn die Sachen dann nicht mehr passen, kannst du sie einfach per Paket an Kindoo zurückschicken. Du ersparst dir also die Suche nach einem Käufer und wirst zu kleine Klamotten ganz einfach los. Wenn du möchtest, kannst du die Sachen auch direkt kaufen.
Die Kindoo Gründer
Gegründet wurde Kindoo von Daniel und Bea. Die beiden haben keine eigenen Kinder, konnten aber bei den zahlreichen neugeborenen Nichten und Neffen die entscheidende Problemanalyse durchführen, die dann zur Gründung von Kindoo geführt hat: Zu viele Klamotten, die zu schnell nicht mehr passen und dann im Weg rumliegen.
Daniel ist zwar eigentlich Maschineningenieur, jetzt hat ihn aber die Lust am Gründen gepackt. Bea kommt aus dem Marketingbereich und kann Kindoo auf diesem Feld mit ihrer Expertise weiterhelfen.
Kann Kindoo erfolgreich sein?
Kindoo löst ein Problem, welches vielen Eltern bekannt vorkommen dürfte. Dabei sparst du dir nicht nur Zeit und Geld, wenn du Kindersachen mietest, sondern kannst gleichzeitig etwas für die Umwelt tun. Das Kindoo Geschäftsmodell, welches auf der wiederholten Vermietung von Kleidung beruht, kann man durchaus als skalierbar bezeichnen. Das Ziel muss es dabei sein, trotz der relativ geringen Umsätze pro Kleidungsstück dauerhaft einen kalkulierbaren Gewinn einzufahren.
Auch andere Gründer haben das, genau wie Bea und Daniel, als realistisch eingeschätzt. Auf dem Markt tummeln sich einige Konkurrenten, zum Beispiel Kilenda oder Räubersachen, die das gleiche Konzept verfolgen. Vielleicht wird Kindoo in Zukunft versuchen, sich von der direkten Konkurrenz abzuheben. Aktuell planen Bea und Daniel zunächst, weiter zu wachsen und ihren Kunden ein größeres Angebot zu bieten. So wird es beispielsweise auch Mode für ältere Kinder geben. Eine weitere Idee wäre es, auch andere Artikel zu vermieten, zum Beispiel Kinderwagen oder vielleicht ebenfalls Spielzeug.
Die Marktvolumen ist vorhanden, um Kindoo zum einem großen Erfolg werden zu lassen. Und wer weiß, vielleicht wird es in Zukunft absolut üblich sein, Kinderklammotten zu mieten, anstatt zu kaufen?
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