Amparra ist eine Beziehungssharing-Plattform auf der Nutzer ihre persönlichen Beziehungen austauschen und anschließend bewerten können. Ein User bietet beispielsweise ein Ticket für ein Startup-Event. Hat ein anderer User daran Interesse, kann er das Ticket gegen etwas tauschen, das er durch seine persönlichen Beziehungen anbieten kann.
Könnt ihr kurz erzählen, wie die Idee zu Amparra entstanden ist und was ihr genau macht?
Amari Groß: „Amparra ist eine Tauschbörse für Vitamin B, wie der Volksmund so schön sagt. Um genau zu sein, werden bei Amparra Beziehungen zu bestimmten Ressourcen, die man eigentlich nur für sich selbst, Familie & Freunde bereithält, angeboten. Der Clou an der Sache, man tauscht natürlich nur dann sein Vitamin B, wenn man selber einen Mehrwert an dem Deal hat. Die Idee ist meinem Geschäftspartner und mir gekommen, als wir bemerkt haben, dass wir beide in unseren alten Jobs auf der Stelle treten, wohingegen andere schneller aufgestiegen sind und das nicht durch Leistung, sondern durch richtige Kontakte.”
Welches Team steckt hinter der Gründung von Amparra?
Amari Groß: „Mittlerweile sind wir ein recht großes Team, wenn man an die Anfänge zurück denkt, in der die Firma nur aus Sharwin Moradian, meinem Geschäftspartner, und mir bestand. Inzwischen sind wir insgesamt 14 Mitarbeiter im Team. Im Tagesgeschäft arbeiten wir zu siebt. Daneben haben wir tolle Gesellschafter gewinnen können. Da wäre Burkhard Wagner, Geschäftsführer und Senior Partner von Advancy, der uns bei der Strategieentwicklung hilft. Philipp Houben, Geschäftsführer der Agentur Adrenalinksy – er ist der Kopf in Sachen Marketing. Auf der IT Seite konnten wir Alexander Krys mit einem Team von IT-Spezialisten gewinnen, und nicht zuletzt werden die Finanzen zukünftig von Matthias Meuter & Dr. Prof. Jörg Andres überwacht.”
Gibt es für Amparra ein internationales Vorbild oder seht ihr euch als Pionier an?
Amari Groß: „Es gibt in der Tat noch kein Portal, das unseren Dienst anbietet. Insofern sehen wir uns schon als eine Art Avantgardist. Wenn man einen groben Vergleich zieht, sind Portale wie Ebay Kleinanzeigen, Groupon, Xing und Linked In jene, die Amparra ähnlich sind.”
Ihr betont selbst, dass eure Idee auf „Vitamin B“ basiert, also den direkten Beziehungen zwischen Menschen. Könnt ihr Kritiker verstehen, die das Ausnutzen von solchen Beziehungen „unfair“ finden?
Amari Groß: „Im Gegenteil: Es ist ein Fakt, dass Vitamin B existiert. Es ist in unseren Augen nicht gerecht, dass nur wenige Personen dazu Zugang haben, und somit oft in einer benachteiligten Rolle sind. Beziehungen sind inzwischen branchenübergreifend – bei uns hat jeder, der nur über eine Beziehung verfügt, die Möglichkeit, auf ein Portal zugreifen zu können, was unbegrenzt Beziehungen bereithält. Menschen, denen es außerdem vergönnt ist, auf super luxuriöse oder einzigartige Sachen zugreifen zu können, haben hier sogar die Chance diese besonderen Dinge oder Erlebnisse zu tauschen. Man weiß ja nie, wie wichtig einem anderen gerade der Zugang zu einem bestimmten Themenbereich ist, zudem er keinen Zugang hat, man selber ihm diesen durch die Plattform aber geben bzw. ermöglichen kann.”
Werden Kontakte, die jedem online zur Verfügung stehen, nicht wertlos? Dann würdet ihr selbst den Ast absägen, auf dem ihr sitzt.
Amari Groß: „Nur weil Kontakte online stehen, finden wir nicht, dass sie an Wert verlieren. Wirklich Zugriff auf den Kontakt bekommt man außerdem ja auch nur dann, wenn sich für beide Parteien eine WinWin-Situation ergibt. Vielmehr muss man sagen, dass der Kontakt, den man online zur Verfügung stellt, an Wert gewinnt.”
Gerade im Bereich Social Networks gibt es viele Ideen und Projekte. Die meisten davon scheitern aber, bevor sie wirklich durchstarten konnten. Warum wird das bei euch nicht passieren und wie unterscheidet ihr euch von den zahlreichen anderen Netzwerken?
Amari Groß: „Zuerst einmal unterscheiden wir uns durch unseren Business Case von allen bereits bestehenden Portalen. Es ist definitiv ein Markt vorhanden und wir sind die Ersten, die diesen in dieser Form bedienen. Natürlich gibt es keine Garantie, aber wir sind seit der Gründung stets auf dem Weg nach oben und haben bis dato schon so einige Schwierigkeiten meistern können.”
Was sind aktuell eure größten Herausforderungen und wie könnt ihr es schaffen, richtig durchzustarten?
Amari Groß: „Die größte Herausforderung ist ganz klar, den Bekanntheitsgrad zu steigern, wenn man nicht über große finanzielle Mittel verfügt. Darüber hinaus feilen wir natürlich ständig daran, die Idee und Vision von Amparra leichter und verständlicher zu kommunizieren, sodass wirklich jeder auf den ersten Blick versteht, welchen Mehrwert Amparra bieten kann.”
Seht ihr euch in Zukunft nur auf dem deutschen Markt oder wollt ihr euch international aufstellen?
Amari Groß: „Im ersten Schritt möchten wir die deutschsprachigen User überzeugen und im Zuge der weiteren Internationalisierung auch unsere internationalen Sharing Nutzer. Wir sind sehr zuversichtlich, dass zu gegebener Zeit alle unser Konzept annehmen und mögen werden.”
Ihr habt auch eine Crowdfunding-Kampagne gestartet, um Geld für das Projekt zu sammeln. Wie ist das gelaufen?
Amari Groß: „Sehr positiv! Wir haben relativ früh, also unmittelbar nach dem Launch der Website, das Funding gestartet. Neben den rund 10.000 Euro, die wir einsammeln konnten, war es aber vor allem das Feedback, was uns sehr geholfen hat. So hatten wir erstmal die Möglichkeit, Amparra einer Vielzahl an Leuten vorzustellen, die sehr kritisch mit uns ins Gericht gegangen sind.”