Du bist fest davon überzeugt, dass du dir einen Butler verdient hast – Aber du kannst dir keinen leisten? Dafür gibt’s doch ne App: GoButler. Ganz ehrlich: Eigentlich sind wir doch alle ziemlich faul. Unser Facebook-Profil soll zwar der Welt zeigen, wie engagiert und weltgereist wir sind, unsere Jobbewerbungen strotzen nur so vor lauter Dingen die uns motivieren und für die wir uns begeistern – und trotzdem hängen wir oft gerne einfach auf dem Sofa oder in der Kneipe ab.
Dumm nur, dass man als moderner Mensch so viele Dinge zu erledigen hat. Der beste Kumpel hat Geburtstag und du musst noch ein Geschenk besorgen, dein Chef braucht bis morgen noch diese eine PowerPoint-Präsentation von dir und die Freundin würde gerne mal wieder in ein schönes Restaurant ausgeführt werden. Manche Dinge sind und bleiben deine Aufgabe. Alle anderen Sachen kannst du jetzt aber an GoButler übergeben.
Mit GoButler „alles“ erledigen – So funktioniert es
Das Prinzip von GoButler könnte einfacher nicht sein. Wenn du eine Aufgabe hast, die auch jemand anders erledigen könnte, sendest du einfach eine Nachricht an GoButler. Das geschieht über dein Handy, entweder per SMS oder aber über die App, die es aktuell nur für Apple Geräte gibt.
Am anderen Ende der Leitung sitzt dann ein echter Mensch, der die nächsten Schritte übernimmt. Die Möglichkeiten des Dienstes sind also sehr vielfältig. Du brauchst noch ein Bahnticket für den nächsten Wochenendtrip? Oder aber du bist auf der Suche nach Karten für ein bestimmtes Konzert? Schreib das einfach in deiner Nachricht an GoButler. Der Rest wird dann dort erledigt.
Für dich ist dabei alles zunächst kostenlos. Sobald Kosten entstehen würden, zum Beispiel durch die Buchung eines Tickets, fragt dein persönlicher Butler vorher bei dir nach. Auch wenn es noch Unklarheiten gibt, wird er sich bei dir melden.
Das Geschäftsmodell von GoButler
Geld verdient GoButler durch Provisionen bei den vermittelten Diensten. Für dich als User kostet eine Bestellung beim Lieferservice oder sonst wo also nicht mehr. Außerdem strebt man auch Kooperationen mit gewissen Partnern an. Dadurch könnte GoButler den eigenen Kunden exklusive Angebote machen, die sie nirgendwo anders finden.
Vielleicht bist du jetzt ein wenig skeptisch, ob du tatsächlich immer den besten Deal bekommst oder eben den, der die höchste Provision bietet. Tatsächlich gibt es diese Bedenken, auch wenn GoButler natürlich das Gegenteil versichert. Hier hilft dem Startup nur der langfristige Aufbau von Vertrauen bei den eigenen Usern.
Das Team hinter dem Concierge-Startup GoButler
Offiziell hat GoButler vier Gründer, bestehend aus Maximilian Deilmann, Jens Urbaniak, Joko Winterscheidt und Navid Hadzaad. Mit Joko hat man dabei ein sehr bekanntes Gesicht in den Reihen. Das half natürlich dabei, ausreichend Aufmerksamkeit auf das Startup zu lenken und gut aus den Startlöchern zu kommen. Joko ist dann auch gleich für Marketing und PR zuständig.
Die drei anderen Gründer waren zuvor in unterschiedlichen Bereichen des Rocket Internet Imperiums tätig. Ausreichend Erfahrung war also gleich vom Start weg vorhanden.
Navid ist CEO von GoButler. Vorher war er bei Rocket unter anderem für ZipJet und Helpling am Start. Jens war im Marketing bei Glossybox und Helpling, während Maximilian direkt bei Rocket Erfahrungen sammelte. In dieser Zeit entstand dann die Idee zu GoButler. Nachdem Jens auch Joko davon erzählt hatte und dieser gleich Feuer und Flamme war, stand einer Gründung nichts mehr im Wege.
GoButler – Die Entwicklung bis heute
Im März 2015 ging das Unternehmen an den Start, um bei den kleinen und großen Problemen des Lebens weiterhelfen zu können. Schon wenige Wochen nach der Gründung konnten 25.000 Kunden gezählt werden, kurz darauf waren es schon 50.000. Eine „Rocket“-übliche Geschwindigkeit also.
Gleichzeitig expandierte man auch international. Schon im April wurde ein Büro in New York eröffnet. Im Sommer 2015 arbeiteten um die 120 Angestellten bei GoButler. Auch über eine Finanzierung konnte man sich freuen. Dabei stieg unter anderem Ashton Kutcher in das Startup ein. Allerdings sollte die zukünftige Entwicklung nicht ganz so geradlinig verlaufen.
Der deutsche Markt erwies sich als nicht so vielversprechend wie der amerikanische. Vielleicht lag es an der kleineren Marktgröße oder dem deutschen Misstrauen gegenüber innovativen Geschäftsideen. Vielleicht aber auch an der Konkurrenz, die ebenfalls in Deutschland Fuß fassen wollte.
Hier sind die Startups MyWichtel oder auch „James, bitte“ zu nennen, die mit einer ganz ähnlichen Idee an den Start gegangen sind. Während MyWichtel immer noch aktiv ist, hat sich „James, bitte“ schon wieder vom Privatkundenmarkt entfernt und konzentriert sich jetzt auf Firmenkunden.
Und auch bei GoButler sollte es zu Veränderungen kommen. Anfang 2016 hat man sich komplett aus Deutschland zurückgezogen um sich aktuell nur auf die USA zu konzentrieren. Daraus folgte auch die Schließung des Büros in Berlin.
Weiterhin sollen die Aufgaben und Fragen der Kunden in Zukunft hauptsächlich automatisiert beantwortet werden. Dafür konzentriert man sich zunächst auf eine Sprache: Englisch.
Die Zahl der Angestellten bei GoButler ist dann auch drastisch gesunken. Hauptsächlich sind jetzt noch Programmierer im Unternehmen zu finden. Jens und Maximilian werden sich ebenfalls aus dem Startup zurückziehen. Nebenbei konnte man noch Jared Leto, Schauspieler und Sänger der Band „30 Seconds to Mars“, als Investor gewinnen.
GoButler – Auf dem richtigen Weg zum Erfolg?
Die bisherige Entwicklung des Startups hat gezeigt, dass die Idee auf jeden Fall Potential besitzt. Der entscheidende Schritt wird es sein, die Aufgaben der User tatsächlich per Software beantworten zu können. Dann lässt sich das Geschäftsmodell auch ganz einfach skalieren.
Wie einfach oder schwer dieser Schritt ist, kannst du sehr gut einschätzen, wenn du dein Smartphone oder ein anderes Gerät per Sprachsteuerung ansprichst. Zwar erkennt aktuelle Software schon sehr gut, was man denn sagt. Die entsprechende Frage auch zu beantworten ist aber nochmal eine eigene Herausforderung.
An dieser Aufgabe arbeiten aktuell auch Google und Facebook. Bei GoButler sieht man das aber nicht als Problem, sondern eher als Anerkennung der eigenen Idee. Und an der soll jetzt mit noch mehr Motivation gearbeitet werden.