Elon Musk: Elektroautos, die Besiedlung des Mars, und andere unmögliche Projekte

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Elon Musk: Elektroautos, die Besiedlung des Mars, und andere unmögliche Projekte

Der Name Elon Musk ist untrennbar mit den Unternehmen SpaceX und Tesla verbunden, schließlich können diese nur durch das Geld von Musk Raketen abschießen und Elektroautos bauen. Doch woher kommen eigentlich die vielen Milliarden und welche Projekte hat der aus Südafrika stammende Musk noch am Start?

Elon Musks Kindheit in Südafrika

Geboren wurde Elon Musk in Pretoria in Südafrika. Zu dieser Zeit herrschte noch die Apartheid im Land. An die Zeit in der Schule hat Musk keine guten Erinnerungen. Das liegt sicher auch daran, dass er seine Freizeit anders als die meisten Kinder verbrachte. Musk las unglaublich viele Bücher aus allen Bereichen. Dabei gab er sich aber nicht mit theoretischem Wissen zufrieden, er musste es auch anwenden.

Gemeinsam mit seinem Bruder und seinen Cousins probierter er immer wieder neue Dinge aus. So entstanden beispielsweise Modellraketen, die mit selbst gemischtem Treibstoff angetrieben wurden. Die Jungs versuchten in dieser Zeit außerdem, mit eigenen Projekten Geld zu verdienen.

Auch von Computern war Elon Musk fasziniert. Dabei viel er bereits damit auf, Dinge viel schneller und gründlicher zu lernen, als alle Menschen in seiner Umgebung. Mit zwölf Jahren programmierte er ein eigenes Computerspiel.

Musk merkte schnell, dass Südafrika nicht der Platz war, an dem er glücklich werden konnte. Deswegen suchte er neue Ziele. Und da er einen Onkel in Kanada hatte, entschloss er sich, dorthin auszuwandern und erstmal bei diesem unterzukommen.

Angeblich wusste sein Onkel gar nichts von diesem Plan. Als Musk dann am Flughafen in Kanada zum ersten Mal bei ihm anrief, war er bereits aus Kanada weggezogen. Das hielt Musk aber natürlich nicht davon ab, in Kanada ein Studium zu beginnen.

Der Weg zum Entrepreneur

Während der Semesterferien begab sich Musk mit seinem Bruder auf längere Roadtrips, die sie auch in die USA führten. Während der Fahrt philosophierten die Beiden über mögliche Geschäftsideen. Mitte der neunziger Jahre war das Internet für viele noch ein exotischer und mysteriöser Ort, für den es keine sinnvolle Verwendung zu geben schien.

Elon Musk aber erkannte das Potential. Vielleicht kam ihm die Idee zum ersten größeren Business auf einer der langen Fahrten mit seinem Bruder durch die USA. Beide gründeten 1995 das Unternehmen Zip2 in Palo Alto, also im Herzen des Silicon Valley, mit Hilfe einer Finanzspritze ihres Vaters. Zip2 wollte einen Kartendienst zur Verfügung stellen, mit dem man als User in seiner Stadt alle möglichen Dinge schnell finden konnte. Einen Pizzalieferdienst oder einen Tierarzt zum Beispiel, also so ähnlich, wie das heute bei Google Maps möglich ist.

Die Idee wurde, mit einigen Anpassungen, zu einem Erfolg. Als das Unternehmen wuchs, musste sich Musk auch als Chef beweisen. Je nachdem, wen man fragt, werden seine Führungsqualitäten und seine Motivationsfähigkeit komplett unterschiedlich bewertet: Von herausragend bis absolut grottig ist alles dabei.

Dass er nicht überall Anerkennung fand, wird auch an einem weiteren Ereignis aus dieser Zeit deutlich: Als Musk CEO von Zip2 werden wollte, konnte er sich damit nicht durchsetzen. Er war also keineswegs der geborene Unternehmensführer, für den er heute gerne gehalten wird.

Zip2 wurde 1999 für circa 300 Millionen Dollar verkauft. Bei Musk landeten 22 Millionen Dollar auf dem Konto. Viele andere Unternehmensgründer hätten nach diesem Erfolg erst einmal versucht, ihr Vermögen sicher anzulegen. Musk aber hatte andere Pläne und ging dabei stark ins Risiko.

X.com und PayPal: Warum einfach, wenn es auch revolutionär geht?

Für sein nächstes Projekt hätte sich Musk eine einfache Branche aussuchen können. Er aber wurde Co-Founder von X.com, ein Unternehmen, mit dem er eine Online Bank erschaffen wollte. Zur damaligen Zeit wäre das eine Revolution auf dem Finanzmarkt gewesen. Das Projekt hatte allerdings mit vielen Herausforderungen zu kämpfen.

Nicht weit entfernt vom X.com-Team arbeitete ein Startup unter dem Namen Confinity ebenfalls an ähnlichen Ideen. Einer der Gründer war Peter Thiel. Confinity startete 1999 einen Dienst namens PayPal. Um die Kräfte zu bündeln, schlossen sich X.com und Confinity zusammen, wobei zunächst der Name X.com erhalten blieb.

Aufgrund des großen Erfolges des gleichnamigen Bezahldienstes wurde das Unternehmen aber schließlich in PayPal umbenannt. Bevor dieses Projekt ebenfalls ein großer Erfolg wurde, gab es aber jede Menge Stress. Musk schaffte es zwar, CEO zu werden, allerdings verlor er diesen Posten wieder, als es Streit um die weitere Ausrichtung gab.

Der große Wurf gelang 2002, als PayPal von eBay für 1,5 Milliarden Euro gekauft wurde. Davon gingen 180 Millionen an Musk. Was aber macht jemand wie er mit so viel Geld?

Elon Musk will Menschen auf den Mars bringen: Mit SpaceX

Elon Musk hat eine Vision: Er möchte Menschen auf den Mars bringen. Und nach dem Verkauf von PaPal hatte er endlich das nötige Kleingeld, um mit der Arbeit an diesem Plan zu beginnen. Erste Ideen von ihm sahen ein Gewächshaus auf dem Mars vor. Um die dafür notwendige Ausrüstung in den Weltraum transportieren zu können, flog Musk nach Russland, um dort Raketen zu kaufen.

Hier sah man in ihm aber eher einen reichen Amerikaner mit komischen Phantasien und nahm ihn nicht wirklich ernst. Als Musk dann der Preis für eine Rakete unterbreitet wurde, war dieser weit über seinen Vorstellungen. Es gab daher nur eine Lösung: Er und sein Team mussten wohl selbst eine Rakete bauen.

Angeblich kalkulierte Musk noch im Flugzeug auf dem Rollfeld in Moskau die Kosten für den Bau und kam nach einigen Minuten zu dem Schluss: Das können wir wesentlich günstiger selbst machen.

Im Juni 2002 wurde daraufhin SpaceX gegründet. Musk investierte hierfür 100 Millionen Dollar. Bei der Planung für den ersten Raketenstart war Musk, wie immer, unglaublich optimistisch. Was kann schließlich so schwer daran sein, in den Weltraum zu fliegen? Als Folge mussten anvisierte Termine, beispielsweise für den ersten Raketenstart, immer wieder nach hinten verschoben werden.

Die erste Rakete startete schließlich im Jahr 2006. In der Folgezeit kam es immer wieder zu Rückschlägen und Fehlstarts, bei denen das Unternehmen manchmal nur haarscharf an der Pleite vorbei schlidderte.

Aber immer dann, wenn die Dinge kurz vor dem Zusammenbruch standen, schaffte SpaceX die Wende. Und so konnte man im Jahr 2008 tatsächlich eine Rakete mit dem Namen „Falcon 1“ in den Orbit schießen. SpaceX ist bis heute das einzige Unternehmen, dem ein solches Unterfangen komplett privatfinanziert mit einer Flüssigtreibstoffrakete gelang.

SpaceX auf dem Weg zum Mars

Mittlerweile hat SpaceX verschiedene Raketentypen konstruiert und mit „Dragon“ auch eine Raumkapsel entwickelt, mit der Material zur internationalen Raumstation ISS transportiert wird. In der neueren Version soll die Dragon auch Menschen in den Weltraum schicken können.

SpaceX hat sich also tatsächlich als ein echtes Weltraumunternehmen etabliert. Und das in einer Branche mit eigentlich absurd hohen Eintrittsbarrieren. Als Kind davon zu träumen, später einmal Raketen zu bauen, ist das Eine. Aber es dann tatsächlich zu machen? Nebenbei revolutioniert SpaceX die Weltraumbranche selbst, denn es kann Raketenstarts viel günstiger als die große Konkurrenz anbieten. Die Startup-Mentalität hat den großen Konzernen gezeigt, was alles möglich ist.

Die bisherigen Schritte bringen Musk dabei näher an seine endgültige Vision: Der Menschheit die Kolonialisierung des Mars und anderer Planeten zu ermöglichen. Da das aber noch ein wenig dauern kann und er gerade noch ein bisschen Zeit übrig hatte, versucht er sich bis dahin an der nächsten Revolution in einer anderen Branche.

Tesla – Oder: Wie kriegt man die Leute dazu, Elektroautos zu kaufen?

Im Jahr 2004 stieg Musk bei Tesla ein und wurde bald CEO des Unternehms. Mit dem Thema Elektromobilität hatte er sich bereits längere Zeit auseinandergesetzt. Tesla sieht sich als Vorreiter für den Übergang von der Verbrennungstechnologie hin zur Elektrowirtschaft.

Und auch hier gab es, wie bei SpaceX, extrem viele Kritiker, die den Bau eines Elektrofahrzeuges durch ein neu gegründetes Unternehmen als absolutes Himmelfahrtskommando ansahen. Wie sollte man gegen die etablieren Automobilkonzerne bestehen und dabei auch noch ein unattraktives Produkt verkaufen?

Tatsächlich stand auch Tesla in seiner Firmengeschichte schon am Rand des Abgrunds. Eine Pleite konnte auch hier nur im letzten Moment verhindert werden. Ob das an den Management-Fähigkeiten von Musk oder doch eher an unverschämtem Glück lag: Auch hier gehen die Meinungen weit auseinander.

Das erste Fahrzeug von Tesla war ein Sportwagen. Mit diesem Roadster sollte gezeigt werden, dass ein Elektrofahrzeug durchaus eine Alternative zu einem Wagen mit einem herkömmlichen Verbrennungsmotor sein kann. Eine besondere Herausforderung war dabei der Akku des Fahrzeugs. Den Ingenieuren bei Tesla gelang es allerdings, auch dieses Problem zu lösen. Die Serienproduktion des Wagens begann 2008.

Tesla ist es gelungen, dem Elektroauto einen modernen Touch zu geben, was anderen Herstellern nicht gelingen wollte. Tesla konnte eine starke Marke aufbauen und die eigenen Produkte zu etwas ganz Besonderem machen. Im Grunde so ähnlich wie bei Apple, nur eben mit Autos und nicht mit Handys.

Die Strategie von Tesla: Elektroautos für jeden Geldbeutel

Bereits zu Beginn seines Engagements bei Tesla hatte Elon Musk eine klare Vorstellung davon, wohin die Reise gehen sollte. Mit einem Sportwagen sollte genug Geld eingenommen werden, um anschließend einen größeren Fünftürer bauen zu können, um mit diesen Einnahmen schließlich ein günstigeres Familienauto herzustellen. Tatsächlich kam mit dem Model S ein zweites Auto auf dem Markt, welches den Weg für den wirklichen Durchbruch von Tesla ebnen sollte: Das Model 3.

Mit dem Model 3 will Musk das Elektroauto endgültig im Massenmarkt etablieren. Anfang 2016 hatten Interessenten die Möglichkeit, ein Model 3 durch Anzahlung von 1000 Dollar unverbindlich zu bestellen. Tatsächlich bildeten sich vor den Tesla-Autohäusern lange Schlangen von Leuten, die unbedingt ein Model 3 reservieren wollten. Nach zwei Wochen sollen bei einem wahrscheinlichen Verkaufspreis von 35.000 Dollar bereits 400.000 Fahrzeuge reserviert gewesen sein.

Dass, was vor ihm die etablierten Hersteller und auch die Politik nicht geschafft haben, scheint Musk zu gelingen: Elektroautos in den Massenmarkt zu bringen. Musk hat sich auch hier an die Spitze einer Revolution gesetzt.

Musks weitere Projekte

Neben SpaceX und Tesla investierte Musk sein Geld auch in SolarCity, einem Unternehmen der Solarstrombranche, welches durch zwei Cousins von Musk gegründet wurde. Auch hier sah Musk nicht einfach nur eine lohnende Geschäftsidee, sondern eine größere Vision: Die bessere Versorgung der USA mit Solarenergie. 2016 wurde SolarCity von Tesla übernommen.

Das Ziel hierbei: Tesla soll sich nicht nur auf Autos konzentrieren, sondern ein umfassenderer Anbieter von nachhaltiger Energie werden. Ein erstes Projekt in diese Richtung ist das Dach aus Solar-Ziegeln, welche die Funktion von Solarmodulen übernehmen und gleichzeitig auch noch günstiger sind als normale Dachziegeln.

Das Imperium des Elon Musk

Elon Musk hat riesige Visionen und arbeitet praktisch rund um die Uhr daran, sie umzusetzen. Dabei scheut er auch das ganz große Risiko nicht. So hat er immer wieder gewaltige Summen seines Vermögens in seine Unternehmen gesteckt. Schließlich kostet der Bau von Raketen oder die Entwicklung von Elektroautos eine ganze Menge Geld.

Von seinen Mitarbeitern verlangt Musk unbedingten Einsatz für die großen Ziele. Häufig wird er von seinen Kritikern als wenig zugänglich für die Maßstäbe anderer Menschen beschrieben. Als es Tesla schlecht ging, ließ er den Mitarbeitern mitteilen, dass jetzt auch samstags und sonntags gearbeitet werden würde. Schlafen werde man unter dem Schreibtisch. Wer bereit ist, diesen Einsatz zu bringen, weil er an die großen Ziele glaubt, der kann im Umfeld von Musk Großes leisten.

Und angefangen hat alles durch eine Starthilfe seines Vaters für das erste Unternehmen in Höhe von 28.000 Dollar.

Informationen zum Autor

Hannes Jarisch

Hannes ist Redakteur bei Startstories. Seine Brötchen verdient er als Online Entrepreneur und Blogger. Er besitzt einen Master in BWL und einen Bachelor in Politikwissenschaft.

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