Kaum eine Branche scheint von dem anhaltenden Trend der Digitalisierung so betroffen zu sein wie der Handel. Beschränkte sich der Handel über Jahrzehnte hinweg auf die lokale Ebene, sorgt die Digitalisierung für eine grundlegende Verschiebung. Immer mehr Verbraucher bestellen ihre Waren online. Dies betrifft längst nicht nur Bekleidung, Spielwaren und Technik, sondern bezieht immer häufiger auch Produkte des täglichen Bedarfs ein. Vor allem der mit dem Onlineshoppen einhergehende Komfort macht den Einkauf im Web für Verbraucher so attraktiv. Für die Handelsunternehmen selbst ist die Entwicklung eine Herausforderung.
Längst steht dabei fest, dass die Digitalisierung vom Handel nicht nur als Bedrohung wahrgenommen werden kann, sondern vielmehr eine vollkommen neue Chance ist. So wird auch in Zukunft das lokale Geschäft eine Daseinsberechtigung haben. Gelingt es den Händlern das E-Business ergänzend hierzu als Chance wahrzunehmen, steht einem dauerhaften Bestehen auf dem Markt nichts im Weg.
Für den deutschen Einzelhandel hat sich der Onlinehandel in den letzten Jahren zum Wachstumstreiber entwickelt. Kaum eine Branche kann so kontinuierlich Wachstumsraten vorweisen wie der E-Commerce. Viele Probleme, mit denen der stationäre Handel zu kämpfen hat, lassen sich durch die Einbindung digitaler Technologien in den Unternehmen schnell, kostengünstig und vor allem dauerhaft erfolgreich lösen. Wichtig ist dabei vor allem eine gewisse Offenheit der etablierten Händler gegenüber den vollkommen neuen Ansätzen.
Das digitale Konsumentenverhalten
Um als Einzelhändler dauerhaft erfolgreich zu sein, ist es heute wichtiger denn je, das digitale Konsumentenverhalten zu verstehen. Tatsächlich gibt es kaum einen Bereich, der so schnelllebig ist wie dieser. Der moderne Kunde kauft selbstredend online. Immerhin muss er hier das Haus nicht verlassen, hat ideale Vergleichsmöglichkeiten, genießt eine riesige Auswahl und profitiert häufig gegenüber dem stationären Handel von Preisvorteilen. Sind Fragen offen, können diese durch eine Beratung per Chat geklärt werden. Darüber hinaus bekommt er die Einkäufe bequem bis an die Haustür geliefert und muss sich um die eigene Mobilität keine Gedanken machen. Alternativ kann per Click-and-Collect online eingekauft und der Kunde holt die Waren später im Geschäft ab.
Onlineshoppen gilt für viele Verbraucher daher als Mittel der Wahl. Doch mit einem einzelnen Webshop allein können Händler dem digitalen Konsumentenverhalten dieser Tage nicht mehr gerecht werden. Studien zeigen, dass das Verhalten der Verbraucher im Onlinehandel weitaus komplexer ist. Dieses zu verstehen, ist eine der Grundlagen, um mit dem eigenen Handelsunternehmen dauerhaft wettbewerbsfähig zu bleiben. So soll sich allein die Zahl der Bestellungen, die über Voice Assistenten aufgegeben werden, in den kommenden Jahren verdreifachen. Tatsächlich kaufen immer mehr Verbraucher direkt über mobile Geräte, per Social Media Feeds in diversen Netzwerken oder eben auch über Sprachassistenten.
Die Einbeziehung all dieser Verkaufskanäle hat dazu beigetragen, dass die klaren Grenzen, die lange zwischen Online- und Offline-Handel bestanden, längst verschwommen sind. Insbesondere der Vormarsch der mobilen Endgeräte, zu denen allen voran Smartphone und Tablet gehören, sorgt dafür, dass sich selbst die Produktsuche nicht mehr auf den stationären Fachhandel konzentriert. Stattdessen nutzen immer mehr Verbraucher das Smartphone, um sich unterwegs über Produkte zu informieren. Dieser Aspekt ist sowohl für den lokalen Einzelhandel als auch für den reinen Onlinehandel eine erhebliche Chance.
Entdeckt ein Kunde nach der Recherche unterwegs ein gewünschtes Produkt in einem Fachgeschäft vor Ort, ist die Wahrscheinlichkeit, dass er dieses dort kauft, hoch. So hat die Digitalisierung das Einkaufen vor allem komfortabler gemacht.
Für Handelsunternehmen ist es heute wichtiger denn je, alle Kanäle in die Marketingstrategien einzubeziehen. Nur so können sie den Kunden dort abholen, wo er gerade nach Informationen oder dem richtigen Angebot sucht.
Auch Händler nutzen die Digitalisierung für sich – Chancen und Vorteile
Der Einkaufskomfort für den Verbraucher ist die eine Seite der Digitalisierung. Die andere sind die sich daraus ergebenden Chancen und Vorteile für die Händler selbst. Tatsächlich profitieren Unternehmen im Handel erheblich von der Digitalisierung, neuen Technologien und den damit verbundenen Chancen. Während sich der lokale Einzelhandel auf einen festen Umkreis beschränkt und damit auch nur eine bestimmte Zielgruppe erreicht, bietet der Onlinehandel deutlich mehr Möglichkeiten potenzielle Kunden anzusprechen.
Zum anderen entfallen bei Onlineshops teure Ladenmieten in attraktiven Lagen, hohe Personalkosten für Verkäufer vor Ort und Einschränkungen infolge von festgelegten Öffnungszeiten. Weiterhin können Waren auch dann verkauft werden, wenn Geschäfte eigentlich bereits geschlossen sind. Studien zeigen, dass Verbraucher gerade an Sonn- und Feiertagen immer wieder auf der Suche nach neuen Angeboten sind und ihre Einkäufe tätigen.
Der Onlinehandel bietet gerade Existenzgründern und Startups eine Vielzahl von Möglichkeiten, auch ohne großes Budget ihr Angebot für die Verbraucher kontinuierlich auszubauen. Insbesondere die Möglichkeit des Dropshippings befindet sich in Deutschland mittlerweile auf dem Vormarsch und sorg dafür das große Sortimente ohne hohe Investitionen realisiert werden können. Beim Dropshipping müssen Startups keine Kosten für Lager und Versand einplanen. Stattdessen wird die Versendung der Artikel hier direkt über den Großhändler übernommen.
Doch selbst die stationären Geschäfte nutzen die Digitalisierung aktiv. So werden für die Absicherung des Ladens immer häufiger Netzwerkkameras eingesetzt. Die Netzwerkkameras und dazu passende smarte Videolösungen wie beispielsweise die von Axis, ermöglichen neben einer Überwachung des Ladengeschäftes aus der Ferne und außerdem die Analyse des Kundenverhaltens auf bestimmte Maßnahmen zur Umsatzsteigerung im stationären Handel. Wo im Online Handel von Conversion-Rate-Optimierung gesprochen wird, kommen diese Techniken im stationären Handel ins Spiel.
Zudem können digitale Formate genutzt werden, um Kunden zum Kauf zu bewegen. Dies ist beispielsweise durch Einbindung moderner Fernsehgeräte in den Verkaufsraum am Point-of-Sale oder Point-of-Information möglich. Hier kann das Informationsbedürfnis der Verbraucher gedeckt werden, sodass die zusätzliche Recherche über das Smartphone überflüssig wird. Damit steigen natürlich auch die Chancen, dass sich die Verbraucher letztlich für das Ladenangebot entscheiden.
Auch bei internen Betriebsprozessen des Handels findet Digitalisierung statt
Damit ein Händler dauerhaft auf dem Markt bestehen kann, ist es ungemein wichtig, dass er effizient und kostendeckend arbeitet. Dies setzt aber wiederum voraus, dass gewisse Prozesse beschleunigt werden. Gerade in den Bereichen Einkauf, Lager, Verkauf und Finanzbuchhaltung bietet die Digitalisierung erheblichen Nachbesserungsbedarf. So können Prozesse gezielt beschleunigt werden, was wiederum Personal entlastet und damit in diesen Bereichen Einsparungen ermöglicht.
Eine Handelssoftware, beispielsweise vom Anbieter Unitrade, bildet dabei eine der wichtigsten Grundlagen. Sie hilft dabei Prozesse in Handelsunternehmen so miteinander zu vernetzen, dass sie sich gegenseitig optimal ergänzen. Insbesondere Bereiche wie die Rechnungslegung, das Forderungsmanagement und der Kundenservice können damit eine erhebliche Arbeitsentlastung erfahren und profitieren von einer Beschleunigung der einzelnen Arbeitsschritte.
Aber auch für kleine Unternehmen bietet die Digitalisierung und neue Software auf dem Markt einen attraktiven Ansatzpunkt. Sie ermöglicht die Etablierung des papierlosen Büros durch verschiedene Tools und Rechnungsprogramme, wodurch zum einen auf kleinstem Raum Handelsunternehmen betrieben werden können und zum anderen Ressourcen geschont werden. So werden Auftragsabläufe längst digital verwaltet und deren Bearbeitung überwacht vereinfacht.
Fazit: Digitalisierung stellt neue Anforderungen, bringt aber auch Chancen
Die Digitalisierung im Handel ist nicht aufzuhalten. Das wird besonders deutlich, wenn das Konsumentenverhalten der letzten Jahre analysiert wird. Für Verbraucher ist es selbstverständlich, sich online über Angebote zu informieren und Waren auf diesem Weg zu kaufen. Für den Handel bedeutet die Digitalisierung eine erhebliche Chance, die allerdings noch nicht von jedem effektiv genutzt wird. So können breitere Zielgruppen angesprochen, Kosten gespart und Betriebsprozesse effizienter gestaltet werden. All das bietet neue Chancen, die das eigene Unternehmen langfristig wettbewerbsfähig machen. Dabei ist es eine der wichtigsten Voraussetzungen, für den eigenen Betrieb digitale Lösungen zu finden, die bestmöglich zu den Bedürfnissen passen.